Baskische Sprünge

(Sauts Basque, Jauzia, Mutxikoak)

zurück zu Baskische Tänze

Die baskischen Sprünge sind eine traditionelle Tanzform aus dem (vorwiegend französischen) Baskenland und werden einzeln im großen Kreis getanzt.

Die Sprünge sind zumeist weniger gesprungen als vielmehr unterschiedliche Schritte bzw. Schrittkombinationen mit jeweils eigenem Namen, die zu unterschiedlichen Melodien aneinandergereiht werden. Zu jeder Melodie gehört hierbei eine eigene Folge dieser Schritte. Diese werden – bis auf wenige, allgemein bekannte Folgen – während des Tanzes angesagt.

Generell:

  • Getanzt wird immer auf der Kreisbahn mit Blick in oder gegen Tanzrichtung (iT/gT)
  • Tänze beginnen immer mit Blick in Tanzrichtung (= gegen Uhrzeigersinn)
  • Grundsätzlich beginnen die Schritte immer mit dem Außenfuß
  • Drehung erfolgt im Allgemeinen (Ausnahme: Dobla) immer zur Kreismitte

Der Schlussschritt: Schritt (kann eine halbe Drehung sein), der nicht aktive Fuß kreuzt über den aktiven, wird danach vor gesetzt, der zuvor aktive schließt hinten an.

Die Grundschritte in Stichworten:

  • Luze
    • Zwei Schritte auf der Kreisbahn
  • Ezker
    • Halbe Drehung gs mit Schlussschritt (nur iT)
  • Eskuin
    • Halbe Drehung ms mit Schlussschritt (nur gT)
  • Erdizka
    • Zwei Schritte, Halbe Drehung mit Schlussschritt (= Luze + Ezker/Eskuin)
  • Jauzi
    • Schlussschritt nach außen, dann nach innen (zumeist iT)
  • Dobla
    • Schritt links, ganze Drehung gs mit zwei Schritten und Schlussschritt (nur gT)
  • Pika
    • Schritt und Kreuzen nach außen, Schlussschritt nach innen
  • Ebats
    • Sprung mit halber Drehung auf dem Außenfuß, Schritt rückwärts, Schlussschritt rückwärts
  • Zeina
    • Außenfuß wird zur Seite gestellt und wieder zurück
  • Jo
    • Beide Füße stehen nebeneinander. Dreimal in die Hände klatschen.
  • Baztan
    • Zwei Schritte und Schlussschritt mit je einer halben Drehung

Besonderheiten:

  • (e)ta („und“)
    • Manchmal werden zwei Schritte kombiniert angesagt (z.B. „Luze eta Jauzi“, „Pika eta Ebats“), das e wird dabei manchmal verschluckt
  • laue tan („vier mal“)
    • Der Schritt (oder die Kombination) wird viermal hintereinander ausgeführt (seltener auch z.B. „bie tan“ – zwei mal). Bei Kombinationen mit „eta“ bezieht sich „laue tan“ auf die ganze Kombination
  • Erdizka laue tan („vier mal Erdizka“)
    • Kommt sehr häufig vor und wird gerne mit einem kleinen Jubel begleitet, da man nun die nächsten vier Schritte (gedanklich) „ausruhen“ kann
  • eta hiru („und drei“)
    • Der Schlussschritt wir ergänzt durch zweimal Seitschritt und kreuzen vor dem eigentlichen Schluß
  • luze eta salto bat bukatzeko
    • Abschluß vieler Tänze: Zwei Schritte und ein zur Kreismitte gewandter Schlusssprung auf beide Füße

Eine detailliertere Beschreibung der Schritte von Rainer Schmiedel und Klaus Fink gibt es hier als PDF.


Ein paar Grundtänze, die normalerweise nicht angesagt werden:

  • Zazpi Jauziak (Sept Sauts, Siebensprung)
    • Erdizka laue tan
      Jauzi Erdizka Dobla Erdizka
      Salto (Sprung mit beiden Beinen in die Luft – 1x im ersten Durchspiel bis 7x im letzten)
  • Maiana / Mariana
    • Luze eta Jauzi laue tan
      Erdizka laue tan
      Zeina Zeina
      Ezker Eskuin Ezker eta hiru Eskuin
      Zeina Zeina
      Ezker Eskuin Ezker eta hiru Eskuin
  • Hegi
    • Pika eta Ebats laue tan
      Pika bie tan eta Ebats laue tan
      Erdizka laue tan
      Jauzi Erdizka Dobla Erdizka
      Jauzi Erdizka Dobla Erdizka
  • Larraburu / Larrabürü
    • Erdizka Erdizka eta hiru
      Erdizka Erdizka eta hiru
      Jauzi bie tan
      Ezker Eskuin Ezker eta hiru
      Erdizka eta hiru Ezker
      Erdizka / Luze eta salto bat bukatzeko

Ein paar besondere Tänze:

  • Axuri Beltza
    • 1. Teil 3x
      Erdizka Eskuin eta hiru Baztan Baztan
      Bei Eskuin eta hiru werden hierbei die Hände gehoben und auf jedes Viertel die Finger geschnipst
    • 2. Teil 2x
      Blick zur Kreismitte
      Wechselschritt links rückwärts
      Wechselschritt rechts vorwärts
      Halbe Drehung gs mit zwei Schritten
      Wechselschritt links rückwärts
      Wechselschritt rechts vorwärts
      Halbe Drehung gs mit zwei Schritten
      Vier Schritte am Platz
      Bei den vier Schritten wird wieder geschnipst und bei allen Schritten gekreuzt
  • (Xiberoko) Bralea
    • Durchgefasst in der Kette, die Schritte werden deutlich langsamer ausgeführt als bei den anderen Tänzen, alle Schritte vorwärts (Luze, Erdizka) werden als Wechselschritte getanzt
      Erdizka laue tan
      Jauzi eta Erdizka bie tan
      Luze eta Jauzi laue tan
      Erdizka laue tan
      Ezker Eskuin Ezker eta hiru Erdizka eta hiru
      Ezker Eskuin Ezker eta hiru Erdizka eta hiru
      Luze eta Jauzi bie tan
      Erdizka laue tan
      Jauzi eta Erdizka bie tan
  • Teilarin
    • Teilarin enthält ein paar zusätzliche Schritte, die teilweise auch in den Mutxiko d’Oskorri (unter anderem Namen) vorkommen

Von der Gruppe Oskorri aus San Sebastian (baskisch Donostia) wurden alte Melodien gefunden und teilweise Beschreibungen ergänzt. Bei diesen gibt es eine Reihe zusätzlicher Schritte.

Schritte der Mutxiko d’Oskorri (wird noch ergänzt):

  • Bilantziko
    • Erdizka + Eskuin eta hiru + Baztan + Baztan (= erster Tanzteil Axuri Beltza)
  • Aintzine Pasa
    • = Dobla aber iT
  • Laster
  • Markatu Ezker
  • Markatu Eskuin
  • Kanpotik Bi
  • Kontrapas
    • Wechselschritt

Mutxiko in Wikipedia (Französisch)